Was bedeutet Gralzugehörigkeit und wie leben wir diese in der je eigenen Lebensform?

Graltagung 17. – 19. Oktober 2014 im Haus am Maiberg in Heppenheim
Hildegard Müller

Die Zugehörigkeit zur Internationalen Bewegung christlicher Frauen – Gral zu reflektieren waren 11 Frauen nach Heppenheim gekommen.
Im Mittelpunkt standen die Fragen nach der gemeinsamen Geschichte und den je eigenen Wurzeln und Beweggründen sich der Bewegung anzuschließen und sich verantwortungsvoll zu engagieren.
Dr. Marita Estor erläuterte die Geschichte des Gral in Deutschland von 1983-2013, die von ganz speziellen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen geprägt war und noch ist. Der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung mit ihren Prozessen auf allen Ebenen waren und sind eine Herausforderung für die Menschen in Ost und West. So auch für die Frauen im Gral. Eine andere spezifische Situation war die deutsch/europäische Nachkriegsgeschichte in der aus Trümmern neues Leben entstand. Viele Frauen im Gral haben dies erlebt und mitgetragen.
Die je eigene Geschichte der Zugehörigkeit war immer von Bedeutung. Es waren die ver¬schiedenen Lebensentwürfe und Berufungen der unverheirateten Frauen, die Lebenserfah¬rungen unterschiedlicher Generationen und Nationalitäten die zu gemeinsamen Zielen zusammengeführt haben. Dazu kamen die verheirateten und verwitweten Frauen mit und ohne Kinder, die wertvolle Impulse gaben.
Im Zuge der Veränderungen in Kirche und Gesellschaft engagieren sich Frauen im Rahmen ihrer Möglichkeiten anderweitig. Doch Fakt ist, die Gemeinschaft wird kleiner. Die Altersspanne im deutschen Gral liegt zwischen 47 und 84 Jahren mit der eindeutigen Tendenz 60plus. In einer offenen und wohlwollenden Gesprächsatmosphäre war der Tenor: Wir wollen weiter in Bewegung bleiben, uns der Situation stellen und die vorhandenen Kräfte mobilisieren. Was uns beschäftigen muss sind z.B. die Flüchtlingsströme in Europa und Deutschland, die neuen Lebensformen in Ehe und Familie, die Situation der immer älter werdenden Menschen und Vieles, was noch gar nicht erkennbar ist. Dafür Ohren, Augen und Herzen zu öffnen ist wichtig. „Es wird nichts mehr werden wie es einmal war!“, das zu akzeptieren und nicht zu resignieren war die Meinung aller Frauen. Die Hoffnung bleibt, dass Neues entstehen wird, auch wenn wir es heute noch nicht sehen.