„Gesegnet sei der Raum zwischen uns“

Hildegard Müller

Der Einladung zum jährlichen Treffen des Arbeitskreises am 4.-6. Juli 2014 waren Gralfrauen und Freundinnen nach Heppenheim gefolgt.

Die Berichte des Leitungsteams und die der Bezugsgruppen aus München und Mülheim zeigten eindrucksvoll wie engagiert gearbeitet wird. Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen auf örtlicher, nationaler und internationaler Ebene ist wichtig und notwendig und wird auch so wahrgenommen. Ein besonderer Dank an Silvana Ferraguti für den Finanzbericht und den umfangreichen und notwendigen Arbeitseinsatz der dahinter steht. Im Mittelpunkt stand das Thema: „Was bedeutet dem Gral zugehören: Ausdrucksformen von Commitment für mich, für uns in Deutschland?“ Christa Werner stellte zunächst die Erfahrungen auf internationaler Ebene vor. Um zu verstehen, was Commitment in den verschiedenen Ländern für den Gral bedeutet, ist es notwendig, die unterschiedlichen Vorstellungen kennen zu lernen, zu achten, zu respektieren und die jeweiligen Schwierigkeiten wahrzunehmen. So ist es durchaus nicht überall eindeutig klar, in welcher Weise sich Frauen als Nukleus / Kernmitglieder, als Zugehörige oder als Freundinnen einbringen können und sollen. Nun aber kommt ein Prozess in Gang, bei dem das Anliegen im Vordergrund steht: alle sind in gleicher Weise wichtig für das „Commitment“ – sprich Engagement. Jede Lebensform hat ihren Eigenwert – ob ehelos um des Himmelswillen, ob verheiratet oder nicht – und ist in ihrem jeweiligen Selbstverständnis unantastbar. Damit das Miteinander gelingen kann, stellt Christa eine Redewendung von John O. Donohue vor: „Gesegnet sei der Raum zwischen uns“. Jeder Mensch hat in jeder Gemeinschaft das Recht auf einen eigenen Raum. In diesem Raum kann im Zusammenleben viel Positives geschehen, für jede Einzelne und für Alle. Dass dies auch gelingt und keine Mauern errichtet werden, brauchen wir den Segen Gottes und den, den wir uns gegenseitig spenden. Dazu sind alle Frauen im Gral weltweit eingeladen! Was bedeutet das für uns in Deutschland? Christa Werner schlug zwei Möglichkeiten vor: 3 Frauen treffen sich in einer kleinen Gruppe, bei der eine Fragerin, eine Befragte und eine notierende Zuhörerin und nach einigen Minuten die Rollen tauschen. Wer wollte, konnte das auch alleine tun. Was sich in der Reflektion über das eigene Leben im und mit dem Gral daraus ergeben hat, konnte jede Frau für sich in die Form eines Psalms, eines Gebetes, eines Gedichtes oder eines Briefes an Gott bringen. Nach Möglichkeit in nicht mehr als 100 Worten. Wie sehr ein „gesegneter Raum“ öffnen kann, wurde spürbar, als wir unsere Texte vorstellten. Es waren bewegende Momente zu erfahren, wie die individuelle Lebens- und Zeitgeschichte die Entscheidung für den Gral geprägt haben. Der Gral ist eine „geistliche Gemeinschaft“, aber jede Frau ging und geht ihren je eigenen Gralweg. Zur Antenne in ihrer neuen, attraktiven Gestaltung gab es einhelliges Lob. Wobei insbesondere dem Redaktionsteam Marita Estor und Erika Haugg für ihre wichtige und kompetente Arbeit Respekt und Anerkennung gezollt wurde. Die Darstellung der Gralarbeit nach außen in einer solchen Weise ist von unschätzbarem Wert. Das zeigt auch die gute Resonanz der Leser und Leserinnen. Nach wie vor sind informative und interessante Beiträge erwünscht. Es war rundherum ein gelungenes Wochenende im gastfreundlichen Haus am Maiberg in Heppenheim. Den Verantwortlichen wurde gedankt, Christa Werner für ihren methodischen Ansatz und die gelungene Moderation eines nicht ganz einfachen Themas, den Berichterstatterinnen und allen, die durch konstruktive Mitarbeit zu der guten Atmosphäre beitrugen.