Julius-Rumpf-Preis – Verleihung an die Internationale Initiative Hochfeld

Erika Haugg

„Streiten für den Menschen“, unter diesem Motto arbeitet die Martin-Niemöller-Stiftung, indem sie vor allem die Bereitschaft zum Dialog und den Abbau von Feindbildern fördert und letztendlich die Menschen in ihrem friedenspolitischem Engagement unterstützt. Seit 14 Jahren vergibt sie den Julius-Rumpf-Preis, der von den Eheleuten Ingrid und Dr. Günter Rumpf gestiftet wird. Julius Rumpf (1874-1948) war ein Pfarrer aus Wiesbaden, der von 1936 bis 1938 die Bekennende Kirche in Hessen-Nassau leitete.

Die Feierstunde im Duisburger Rathaus begann mit ganz traditioneller Balkanmusik, die von einem bekannten Musiker aus Mazedonien gespielt wurde. Es folgte ein Grußwort des Bürgermeisters Erkan Kocalar, der alle Anwesende im Namen des leider verhinderten Oberbürgermeisters herzlich begrüßte. In seiner sehr ausführlichen Rede verwies er auch auf die besondere Situation in Duisburg, wo Rechtsradikale beängstigend auffallen. Deshalb sind sie sehr dankbar für diesen Preis in ihrer Stadt.

Im Anschluss sprachen der Vertreter der Martin-Niemöller-Stiftung, Herr Michael Karg, Dr. Eberhard Rumpf für den Julius-Rumpf-Stiftungsfond und die Laudatio hielt der Europaabgeordnete Jens Geier. Alle würdigten die große Leistung der Internationalen Initiative Hochfeld, deren Arbeit beispielgebend für die Region und für das ganze Land ist.

In der Begründung der Preisverleihung heißt es:

„Die Martin-Niemöller-Stiftung verleiht der Internationalen Initiative Hochfeld den Julius-Rumpf-Preis 2014 in Höhe von 10.000 Euro.

Die „Internationale Initiative Hochfeld“ erhält den Julius-Rumpf-Preis 2014 in Anerkennung ihres kontinuierlichen Engagements für Familien aus unterschiedlichen Ländern, die versuchen, in Duisburg und in der deutschen Gesellschaft Fuß zu fassen.

Die IIH tut dies seit Jahrzehnten auf vielfältige und differenzierte Weise: durch pädagogische Arbeit mit Kindern, durch Unterstützung von Familien, durch Beratung, Hilfe und Aufklärung. Sie ermutigt, stützt und fördert; sie tut dies ebenso kreativ, wie hartnäckig und professionell. Diese Arbeit schätzen und würdigen wir besonders in einer Zeit, in der Zuwanderer aus Südosteuropa mit rassistischen Vorurteilen belegt werden, die weit in die Mitte der Gesellschaft und in die Politik hineinreichen.

Die Internationale Initiative Hochfeld zeigt, dass es gegen Angst und Ablehnung des „Anderen“ ein wirksames Gegenmittel gibt: Bildung und Empathie.“

Dass der GRAL zu den Mitgründern und Förderern gehört, wurde leider nur im Dankeswort von Silvana Ferraguti erwähnt. Sie machte am Ende noch einmal darauf aufmerksam, dass die IIH immer wieder auf Spenden angewiesen ist. Trotz ständiger finanzieller Probleme haben die Mitarbeiterinnen an ihrer wichtigen Aufgabe festgehalten. Herzlichen Glückwunsch, Ihr tollen Frauen! Und danke für die so wichtige gesellschaftliche Arbeit.