Maßnahmen und Kurse der Internationalen Initiative Hochfeld e.V.
durchgeführt 2021
und Ausblick auf das Jahr 2022
Auch das Jahr 2021 stand für alle Menschen unter dem Eindruck der weltweiten Corona-Pandemie. Für unsere sozialraumorientierte Arbeit im Stadtteil Hochfeld bedeutete das ein stetes Anpassen der Angebote an die jeweilige Pandemiesituation.

Angebote für SchülerInnen von der 1. bis zur 6. Klasse
Ab Mitte/Ende Januar gab es die Möglichkeit, Kinder einzeln zu fördern. Voraussetzung war die Vorlage eines besonderen Härtefalls. Damit konnten wir 9 Kinder auswählen und diese sprachlich und in schulischen Belangen fördern. Dabei ging es um ein individuelles Angebot je nach Problemlage: Leseförderung, Gesprächsangebote,
Konzentrationsübungen, Mathematiktraining, Hilfe bei Lernpaketen, Gespräche mit Eltern zu technischen Fragen (Was muss ich tun, damit mein Kind an der Videokonferenz der Schule teilnehmen kann?) usw.

Ab März konnten wir dann die Zahl der geförderten Kinder schrittweise erhöhen. Seit den Sommerferien bieten wir 4 Fördergruppen für das 1., 2., 3. und 4. Schuljahr an sowie zweimal wöchentlich eine Hausaufgabenhilfe. Jedes Gruppenangebot wird von 5 Kindern besucht. Ihre Eltern kommen aus Bulgarien, der Türkei, Pakistan, Polen,
Sri Lanka, Serbien, Syrien, Irak und Aserbaidschan.

Parallel zu den Angeboten gab es im ersten Halbjahr 2021 ein Distanzangebot. Eine Honorarkraft hielt Kontakt zu 8 Kindern per Telefon, Videokonferenz oder Videoanruf und unterstützte in schulischen Belangen. Wir hatten dafür Kinder ausgewählt bei denen die Förderung über Distanz möglich ist. Voraussetzungen dafür sind technische
Ausstattung, eine gewisse Lernbereitschaft, eine ruhige Ecke in der Wohnung und die Fähigkeit der Eltern, das Kind zu unterstützen.

Erfreulicherweise fand ein Kinderferienprogramm mit 9 Tagesausflügen zu Schwimmbädern, Freizeit- und Erlebnisparks nach Essen, Oberhausen, Kevelaer-Twisteden und innerhalb Duisburgs statt. Die Ausflüge wurden von insgesamt 16 Kindern begeistert und sehr dankbar angenommen. Die lange Zeit der Kontaktbeschränkungen
hatte deutlich ihre Spuren hinterlassen.

Angebote für Frauen durchgeführt von der Integrationsagentur der Internationalen Initiative Hochfeld e.V.
Mit den Back- bzw. Kochchallenges wurde der Kontakt zu vielen Teilnehmenden des Frauenprogramms so kontaktfrei wie möglich gehalten.
In den Sommermonaten konnten erste Begegnungsangebote und Exkursionen in kleinen Gruppen durchgeführt werden. So fand wieder ein Frauenfrühstück mit Wassermelonen und Schafskäse statt. Bei den Exkursionen wurde mit unterschiedlichen Frauengruppen der Rheinpark in Hochfeld mit seinem Umbau, der großflächig im vollen Gange ist, erkundet und das stadthistorische Museum, welches am Innenhafen
von Duisburg liegt, besucht.
Die Infoveranstaltungen der Verbraucherzentrale NRW sollen zukünftig regelmäßig im Frauenzentrum angeboten werden. Arabischsprachige MultiplikatorInnen stehen als AnsprechpartnerInnen für Fragen rund ums Thema Wohnen zur individuellen Beratung bereit.
Das Sprachcafe, welches für Frauen ohne Zulassung zum regulären Integrationskurs kostenlos als niederschwelliger Deutschkurs angeboten wurde, lief seit August des letzten Jahres regelmäßig einmal wöchentlich. Es hat sich eine nette und zuverlässige Gruppe von Frauen unterschiedlicher Nationalitäten gefunden. Neben dem Erwerb der Sprache diente und dient dieser Treff ebenfalls dem sozialen Austausch.
Auch beim Lesetreff, dem Alphabetisierungskurs, wurde das kostenlose Sprachkursangebot dankbar genutzt. Der Lesetreff fand seit Juni letztens Jahres zweimal wöchentlich im Frauenzentrum mit arabisch sprechenden Frauen statt.
Teilnahme am Tag des Dialogs im November 2021
Weitere Angebote für Frauen
Die Sportgruppe hatte im vergangenen Jahr insgesamt 10 Teilnehmerinnen. Zu Beginn des letzten Jahres musste die Gruppe pausieren. Im Frühjahr traf sich die Kursleiterin zuerst einmal einzeln mit den Teilnehmerinnen zum Walken im Böninger Park. Die Frauen nahmen das Angebot begeistert an und freuten sich auf den Austausch.
Mit abnehmenden Infektionszahlen im Frühjahr konnte sich die Gruppe dann wieder gemeinsam zum Walken treffen. Im Herbst verschlechterte sich die Situation erwartungsgemäß. 4 Teilnehmerinnen ließen sich mit der 3. Impfung boostern, so dass ihnen eine Teilnahme an der Gymnastik im Gruppenraum möglich war. Mittlerweile sind alle Frauen zum 3. Mal geimpft. Nun treffen sich jeweils eine Hälfte der Frauen
im 14tägigen Wechsel, damit Abstände gewahrt werden können.
Zwei Nähkurse wurden im letzten Jahr von insgesamt 8 Frauen besucht.
An der Mutter-Kind-Gruppe nahmen im Laufe des Jahres insgesamt 6 Mütter mit 6 Kindern zwischen 1 und 3 Jahren teil. Üblicherweise wird gespielt, gebastelt und gesungen. Zusätzlich findet eine Beratung in Erziehungsfragen statt. Aufgrund der Pandemiesituation trafen sich Mütter und Kinder in den kalten Monaten digital. In dieser Gruppe funktionierte der digitale Austausch per Videokonferenz sehr gut, da die eher jüngeren Teilnehmerinnen technikaffin und auch ausreichend ausgestattet sind. Außerdem konnte auf diese Art und Weise auch eine ungeimpfte Mutter teilnehmen.
In den wärmeren Monaten traf sich die Gruppe wieder regelmäßig auf dem Spielplatz des Böninger Parks oder am Innenhafen.
Wenn das Programm wie üblich stattfinden kann, besuchen durchschnittlich 100 Frauen und
Kinder die Initiative. Im Februar 2022 sind es durchschnittlich 70 pro Woche.
Bei allen Zusammentreffen beachteten wir die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen.
Sonstige Aufgaben der Integrationsagentur
Aktualisierung der Sozialraumanalyse, die nun nach Vorlage bei der Diakonie RWL zum Veröffentlichen freigegeben wurde.
Schreiben der Aufgabenplanung für 2022 und 2023
Teilnahme am AK Neu-EU-Bürger, bei dem alle neuen Projekte und Institutionen
des Sozialraums Hochfelds vorgestellt werden. Der Koordinator lädt im März wieder
ein, wobei auf eine Präsenzform gehofft wird.
Mitwirken bei der Überarbeitung der blauen Broschüre „Empowerment der Roma-Community“
Geplante Vorlese- und Malaktion zum Thema Toleranz während der Internationalen
Wochen gegen Rassismus (14.03.-27.03.) in den Sprachfördergruppen der Initiative
Fertigstellung des Sachberichts 2021
Die arabische Frauengruppe trifft sich selbstorganisiert alle zwei Wochen.
Weitere Arbeitskreise und Kooperationen
Die Mitarbeiterinnen arbeiteten im Hochfelder Arbeitskreis Kinder und Jugend mit und übernahmen koordinierende Aufgaben.
Der Arbeitskreis „Leben in Hochfeld“ fand im vergangenen Jahr nur einmal digital statt.
Aus diesem Arbeitskreis war schon vor langer Zeit die Idee des „Blumenkübelprojekts“ einer
engagierten Nachbarin entstanden, die in Zusammenarbeit mit dem Immendaler Netzwerk in die Tat umgesetzt wurde. Im September 2021 konnte das Projekt mit Hilfe vieler Nachbar*innen am Immendal Gestalt annehmen.
Ausblick für 2022
Wir hoffen sehr, dass wir im Laufe dieses Jahres unsere Gruppen- und Kursangebote wieder
für höhere Teilnehmer*innenzahlen öffnen können.
Besondere Aktivitäten in 2022 werden hoffentlich sein:
Eventuell wird es eine Fortsetzung des „Blumenkübelprojekts“ am Immendal geben.
Einige Häuser haben bei der ersten Aktion keinen Kübel erhalten und warten darauf.
Auch wurde mehrfach die Idee geäußert, die Kübel zu bemalen.
Für den 14. Mai 2022 ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Katholischen Familienbildungsstätte in der Reihe „Frau trifft sich“ geplant.
In der zweiten Ferienhälfte der Sommerferien findet wieder das beliebte Ferienprogramm mit Ausflügen in die nähere Umgebung statt.
Es ist gewünscht und nur bedarfsgerecht, wenn über die Kooperation mit der Vebraucherzentrale NRW eine individuelle Beratung bei Stromschulden bzw. –sperren und Schufaeinträgen im Frauenzentrum stattfinden könnte.
Weiterhin wird darauf abgezielt, zugezogene AnwohnerInnen aus Südosteuropa anzubinden und zu unterstützen.
Für November 2022 ist wieder eine Beteiligung beim Tag des Dialogs geplant.
Stand: Februar 2022 gez.: Britta Willigalla und Karoline Robins