Geflüchtete Frauen in Duisburg

Alleine im Jahr 2016 wurden in Deutschland 745.545 Asylanträge gestellt. Die meisten Menschen flüchteten aus Syrien, dem Irak, Iran, Afghanistan, Somalia, Eritrea, Nigeria und aus der Türkei. Fast ein Drittel (28,9 %) aller Asylanträge wurden im Bundesland Nordrhein-Westfalen gestellt. Die meisten Asylbewerber/innen wurden in die Großstädte verteilt. In Duisburg lebten Ende 2016 6800 Asylbewerber/innen. Die Stadt stand und steht immer noch vor der Herausforderung, die Neuankömmlinge mit Kindergarten- und Schulplätzen, Unterkünften sowie Wohnungen zu versorgen.

Die geflüchteten Menschen müssen sich auch in der neuen Umgebung zurechtfinden und orientieren. Die Anmeldungen, Umzüge, Schrift, Verständigung und Kultur – alles ist fremd und anders. Durch den Verlust der Angehörigen und des Zuhauses, Gewalterfahrungen, Krankheiten und Todesangst vor und während der Flucht sind die Menschen hochtraumatisiert. Viele Familien sind auseinandergerissen. Aus Angst vor den Gefahren der Überfahrt oder aus finanziellen Gründen ließen die meisten Männer ihre Familien in den anderen Ländern und kamen alleine nach Deutschland.

Die Organisationen und ehrenamtliche Helfer in Duisburg sind sehr bemüht, die Asylsuchende zu unterstützen. Sie begleiten sie zu den Ämtern und Ärzten und bieten erste Orientierungshilfe.

Seit 2015 ist die Internationale Initiative Hochfeld e.V. im Programm des Landes Nordrhein-Westfalen „KOMM AN NRW“ zur Förderung der Integration von Flüchtlingen in der Kommune beteiligt. Das Angebot der Initiative ist aus vielen verschiedenen Gründen nur an Frauen und Kindern gerichtet. Die Teilnehmerinnen lernen Lesen und Schreiben, die deutsche Sprache und verbringen gemeinsam Zeit. Einmal pro Woche sind die Frauen zum Frauentreff eingeladen. Hier wird gekocht, erzählt, gefeiert und gegessen. Die Frauen tauschen sich mit wichtigen Informationen aus, die die geflüchteten Frauen als Orientierungshilfe benötigen. Außerdem werden für die Frauen kurze Ausflüge und Informationsveranstaltungen zu den verschiedenen Themen ihres neuen Lebens in Deutschland organisiert