Biblisches Besinnungs – Wochenende
auf dem Petersberg bei Dachau
vom 6. – 8. Mai 2016
Maria Kaiml
Die Broschüre „Ein herzliches Grüß Gott am Petersberg“ war das erste, das mir an der Rezeption in die Hand gedrückt wurde bevor man mir den Schlüssel für mein Zimmer ausgehändigte. So freundlich aufgenommen trafen wir Frauen, die am biblischen Wochenende teilnahmen, uns im Speisesaal, in dem auch eine Gruppe von Vätern, die das Wochenende mit ihren Kleinkindern verbrachten, zu Abend speisten.
In der anschließenden Runde gab Pfarrer Josef Mayer jeder Teilnehmerin eine Karte mit dem Bild von Christus Medicus, das sich in der Apsis der Basilika auf dem Petersberg befindet, und wir stellten uns einander vor, in dem wir etwas über unser Leben sagten aber auch, indem wir einander mitteilten, was uns im Bild ansprach.
Anschließend schickte er uns für zwanzig Minuten in Einzelbesinnung über den Text „Gott richtet – Gott richtet auf“ von Bischof Klaus Hämmerle. Von diesem Text haben mich zwei Aspekte besonders angesprochen: Einer ist der Gedanke, das Gott uns richtet, das heißt zurechtrichtet und aufrichtet, ein wahrhaft aufrichtender Gedanke. Der zweite Aspekt behandelt Gottes Blick, um den wir uns kümmern sollen, dass heißt so zu handeln, wie Gott es will und uns in diesem Blick versiegeln lassen, dann sind wir frei.
Mit diesen zwei Gedanken machte ich mich auf den Weg und fand mich plötzlich vor der alten Basilika wieder, deren Tür noch offen war. So durfte ich mich im Halbdunkel unter den Blick des Jesus in der Apsis stellen. Nach dem Abendgebet trafen sich die meisten noch im Keller und spielten miteinander das Spiel ACCRED. Bei diesem Spiel geht es darum Fragen zum Glauben zu beantworten, wenn man auf bestimmte Felder kommt. Am nächsten Morgen beschäftigten wir uns zunächst mit der Frage „Freude Jetzt und Freude Davor“ Es ging darum, dass wir uns einmal wieder ins Bewusstsein rufen, woran wir uns alles erfreuen können. Nachdem wir uns zunächst selber Gedanken dazu gemacht hatten trafen wir uns mit einer anderen Teilnehmerin und tauschten uns aus. Das war sehr bewegend für mich. Pfarrer Mayer gab uns danach den Text Gnade statt Leistung und machte uns klar, dass Gnade G´naht heißt: Jesus Christus naht sich uns. Dieser Text konnte uns helfen, uns bewusst zu machen, dass wir mehr vertrauen dürfen und uns öffnen müssen für den Augenblick anstatt ständig zu schauen, was muss ich noch tun, damit Gott mich annimmt.
Am Nachmittag hatte Pfarrer Mayer eine Trauung und wir beschäftigten uns mit unserer Situation im deutschen Gral. Dazu hatten wir einige biblische Texte erhalten, die uns halfen, immer wieder den Blick auf Jesus zu werfen und unsere Situation aus diesem Blickwinkel wahr zu nehmen.
Nach dem Abendessen durften wir in der Basilika das Barockensemble Consortium Lohhof mit Marienmusiken des 17. Jahrhunderts aus Süddeutschland erleben. Diese Musik in dieser Kirche war einfach ein Genuss!
Sonntag morgen sind wir dann, nachdem wir noch einmal über alles gesprochen haben, was uns bewegte, in den Gottesdienst in der Basilika gegangen. Die Kinder hatten mit ihren Vätern große Schmetterlinge gebastelt und kamen als solche verkleidet in den Gottesdienst. Es tat gut zu erleben wie Pfarrer Josef Mayer sie in alles mit einbezog.
Nach dem Mittagessen hatten wir dann noch unsere Abschlussrunde. Pfarrer Mayer gab uns
5 Punkte mit auf den Weg, wie wir heute mit unserem Glauben umgehen sollten:
1. Wahrnehmen, was ist (offen sein für die Realitäten in unserem Leben)
2. Nicht anders glauben, aber anders leben
3. Vorbildfunktion
4. Eine Verbindung (sehen, schaffen) zwischen Welt und Reich Gottes (es beginnt hier)
5. Was bleiben will muss sich ändern (Änderung ist mit Angst verbunden, doch dürfen wir alles vertrauensvoll in Christi Hände legen)
Ich bin froh auf dem Petersberg gewesen zu sein, es ist wirklich ein besonderer Ort der G’naht.