GRAL-Tagung 2018 in Heppenheim –  „Stell‘ dir vor: Du betest und Gott antwortet!“

Unsere Gral-Tagung fand vom 12.-14. Oktober im Haus am Maiberg in Heppenheim statt. Unser Thema: „Stell‘ dir vor: Du betest und Gott antwortet!“. Wir waren 13 Teilnehmerinnen, Gralfrauen aus 10 verschiedenen Orten und eine USA Amerikanerin. Unsere Kursleiterin war Frau Silvia Betinska. Sie arbeitet seit 6 Jahren im Bistum Essen als Referentin für Spiritualität und Exerzitien. Bis zu ihrem 18. Lebensjahr lebte sie in der Tschechoslowakei. Sie suchte und fand Möglichkeiten zu einem selbstbestimmten christlichen Leben in unserer freiheitlichen Demokratie.

Frau Betinska war zum 1. Mal in einer Gral-Gruppe. Unsere ausgedehnte Vorstellungsrunde am Freitagabend hat uns alle in die Gegenwart in unser „Heute“ versetzt. 3 Frauen haben ihren 65. Geburtstag noch vor sich und 3 haben den 80. Geburtstag hinter sich. Die Vielfalt der Berufserfahrungen und die Unterschiede im Lebenslauf, alleinstehend mit Auslanderfahrung, Familien und Eheleben, verdeutlichten das bunte Bild unseres menschlichen Daseins.

Am Samstag erlebten wir einen Oasentag der mit Anregungen für eine persönliche Besinnungszeit  begann. Jede suchte sich im Haus oder draußen einen Platz, den sie für diese Zeit gut fand. Wir erhielten die Anregungen schwarz auf weiß mit buntem Deckblatt, Platz für eigene Gedanken, Fragen, Erkenntnisse. Auf der Rückseite entdeckten wir einen kurzen Ausspruch von Ignatius von Loyola, ein Gebet von Huub Oosterhuis.

Beim anschließenden Austausch in der Gruppe merkte ich, dass alle diese Gelegenheit zur Besinnungszeit gut fanden.

Der abschließende Tanz zu einem Text von Martin Buber aus „Ich und Du“ nach der Melodie von H.M. Lonquich  brachte die Verbindung von Körper und Geit zum Ausdruck.

Im weiteren Verlauf des Tages sangen wir aussagekräftige Lieder, tanzend lernten wir Körperübungen zur Stärkung der Aufmerksamkeit nach innen und außen.

Wir nahmen uns Zeit für eine Bibelbetrachtung:

Die Heilung einer Frau, die schon 12 Jahre an Blutfluss litt und bei Markus (5. 24-34) überliefert wurde. Die Meditative Vertiefung folgte einer schrittweisen Annährung nach Ignatius von Loyola. Als visuelle Unterstützung unserer Gedanken erhielten wir die einfarbige Kopie eines Reliefs aus der Petruskirche in Kafarnaum, Israel. Es zeigte die Gestalt Jesu in Kontakt mit den Aposteln und die zärtliche hingebungsvolle Berührung der knienden Frau.

Der begleitende Text regte dazu an: dass Geschehende auf sich wirken zu lassen, teilzunehmen mit Phantasie, Fragen, Gefühlen.

Ich bleibe bei dem was mich trifft, betrifft und anspricht. Ignatius sagt dazu „Nicht das Vielwissen sättigt die Seele, sondern das Verkosten der Dinge von innen her!“ Die Gebetszeit kann zu einem Gespräch werden mit Gott. Anschließend wird eine Rückschau empfohlen: wie ging es  mir, was habe ich erkannt, was hat mich wirklich bewegt? Schriftliche Notizen helfen, größere Linien zu sehen und Früchte der  Betrachtung zu bewahren.

Als alle wieder im Kreis saßen, war es jeder Frau überlassen, durch eigene Aussagen an dem Gespräch teilzunehmen.

In der Abschlussrunde dieses Oasentages beschenkte uns Frau Betinska mit einer Auflistung von Gebeten für verschiedene Anlässe u.a. auch zur Vorbereitung von Gebetszeiten.

Das team exercitia, zu dem Silvia Betinska gehört, weist auf geistliche Übungen hin, die von Benedikt von Nursia, Ignatius von Loyola und Teresa von Avila überliefert wurden, die heute zur Selbstfindung und zum Persönlichkeitstraining inspirierend wirken.

Gerda Kaufmann

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